Mich wundert es, dass nur 54 Prozent der Stimmberechtigten den Gestaltungsplan befürworteten. Die Gemeinde Kilchberg ist über die Ausbaupläne des Stiftungsrates des Emilienheims froh und dankbar, dass er für ältere sehbehinderte und blinde Bewohnerinnen und Bewohner auch in Zukunft in der eigenen Gemeinde ein würdevolles Zuhause und dank moderner Infrastruktur eine zeitgemässe Pflege bieten kann.
Die IG „Hochhaus Nein“ stört das siebenstöckige Gebäude des Gestaltungsplans. Sie konnte mit über 1200 Nein-Stimmen über die Nachbarschaft hinaus mobilisieren. Die meisten Leute, die Nein gestimmt haben, sind nicht annähernd vom Bau betroffen.
Es wird erwartet, dass jemand aus der Nachbarschaft doch noch gegen die Festsetzung des Gestaltungsplans oder bei der Baueingabe rekurrieren wird. Damit würde eine Verzögerung des Neubaus und damit ein längerer Verzicht auf eine moderne Infrastruktur für die Bewohnerinnen und Bewohner bewusst in Kauf genommen. Darob müsste ich als ehemalige Pflegefachfrau nur verwundert den Kopf schütteln.
Margrit Haller
(Quelle: Saxer, S., Zürichsee Zeitung, 16.05.2022)