Referat von Gemeinderat Christian Benz zur Machbarkeitsstudie Seewasserverbund Kilchberg

Die Einladung von Gemeinderat (GR) Christian Benz an die Vorstandssitzung vom 22. November 2022 erfolgte aufgrund einer Initiative der SVP Kilchberg.

 Am 20. November 2019 wurde eine Einzelinitiative “Energiestrategie der Gemeinde Kilchberg” mit folgendem Initiativtext eingereicht:

"Der Gemeinderat wird aufgefordert, zu prüfen, wie die Temperaturdifferenz zwischen Luft und Seewasser und/oder Abwärme des Siedlungsabwassers für die Heizung der gemeindeeigenen Gebäude resp. den Betrieb einer oder mehreren Heizzentralen genutzt werden können.”

Nach einer damaligen gemeinsamen Besprechung mit Herrn Nehmer (Gemeindeschreiber) und Herrn Berger (Alt-GR-Präsident) hat die SVP Kilchberg die Initiative am 5. Februar 2020 zurückgezogen, mit der Auflage, dass im November 2021 (damit der Gemeinderat genügend Zeit hat, sich damit zu befassen) ein Projektierungskredit vorzulegen wäre. 

Die Seewärmenutzung und dessen Potenzial wurde auch in das Energieleitbild und -massnahmen von Kilchberg aufgenommen, was sehr erfreulich ist.

Covid-19 hat den Terminplan durcheinandergebracht. Als die SVP bis diesen Sommer nichts vom Gemeinderat gehört hat, wurde beschlossen, GR Christian Benz einzuladen.

GR Christian Benz ist unserer Einladung sehr gerne gefolgt. Bevor der offizielle Teil der Vorstandssitzung beginnt, referiert GR Christian Benz über den aktuellen Stand des Seewasserverbunds Kilchberg.

Er verteilt uns ein Skript, auf dem genau erklärt wird, wie die thermische Nutzung des Seewassers überhaupt funktioniert und wie weit die Abklärungen zur Seewassernutzung schon erfolgt sind. Es wurde mit Ingenieuren der Amstein+Walthert AG zusammengearbeitet. Weiter zeigt uns eine Übersicht mögliche Versorgungsvarianten. Es wurden Abklärungen zu möglichen Gebieten für die Leitungsführung getroffen und der Wärmebedarf berechnet.

Im Gemeinderat wurde beschlossen, dass nur Warmwasserleitungen bis Höhe Brunnenmoos (nicht höher) gezogen werden; keine Kaltwasserleitungen, für die es oben noch eine Heizzentrale bräuchte (käme noch teurer). Die Versorgung des Hallenbades, das ein grosser Stromverbraucher ist, wäre ideal gewesen. Das Hallenbad nutzt immer noch die Energie zusammen mit dem Seespital. Bevor das Spital abgebrochen wird, installiert das Hallenbad nun eine Erdsondenheizung. Denn es wäre utopisch, dass das Hallenbad bei Abbruch des Spitals schon am Seewasserverbund angeschlossen wäre. Darum lohnt es sich nicht, die Leitungen höher als bis zum Brunnenmoos zu ziehen, da ein grosser Kunde mit dem Hallenbad somit wegfällt.

Des Weiteren sind Abklärungen über die Einbindung von Lindt&Sprüngli im Gange. Auch eine Zusammenführung mit Rüschlikon und Thalwil zu einem Zweckverband und eine Zusammenarbeit mit dem EKZ oder Energie 360° wird geprüft. Denn die Kosten für einen Seewasserverbund Kilchberg werden zum jetzigen Zeitpunkt mit 35 Millionen Franken beziffert. Es wird zukünftig mit der Firma Anex, Gebäudetechnik, zusammengearbeitet. Anex war beim Bau der Seewasseranlage Circulago in Zug beteiligt. Auch in Thalwil ist die Firma involviert.

Wenn alles gut läuft, wird die Abgabe des Vorprojekts im Juli 2023 erfolgen. Über einen Bau- und Aufführungskredit kann an der Gemeindeversammlung im Dezember 2023 abgestimmt werden oder das Geschäft müsste sogar an der Urne entschieden werden.

Der Präsident, Arnold Suter, dankt GR Christian Benz vielmals über seine präzisen Ausführungen. Er ist erstaunt, dass die Abklärungen schon so weit fortgeschritten sind. GR Christian Benz wird verabschiedet.